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Anschaffung



Wichtige Überlegungen vor dem Kauf des oder der Kaninchen! Besonders möchte ich mich an diejenigen wenden, die noch wenig über Teddykaninchen-Haltung wissen und sich noch nicht so recht entscheiden können, welches Tier (Tiere) sie kaufen sollen und wo. Ich würde natürlich immer den Kauf bei einem Züchter empfehlen. Dann weiß man auf jeden Fall, welche Größe das Tier einmal erreichen wird, da seine Abstammung bekannt ist. Nicht selten wird das Alter der Zwergkaninchen in Zoofachgeschäften (ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich betonen, dass ich keineswegs alle über einen Kamm schere) als 6 bis 8 Wochen angeben, da es sich hierbei um das beliebteste Abgabealter handelt und der Laie das tatsächliche Alter nicht erkennen kann. Das aktuelle Alter ist oft schon wesentlich höher. Ferner werden junge Kaninchen als Zwerge verkauft und wiegen mit 6 Monaten 2,5 kg oder mehr, man selber ist enttäuscht, weil man andere Vorstellungen hatte, und am Ende ist das Tier der Verlierer. Auch sollte man vorsichtig sein, wenn einem sehr kleine, noch unselbständig wirkende Tiere angeboten werden, sie sind wahrscheinlich noch nicht einmal 6 Wochen alt. Überlegt nun einmal, ob ihr diese Fragen alle mit ja Beantworten würdet!

1. Falls das Kaninchen im Haus untergebracht werden soll, bestehen auch sicher keine Allergien gegen Kaninchenhaare oder gegen die Einstreu bei einem Familienmitglied?
2. Steht ein Erwachsener hinter der Anschaffung des Tieres? Ein Kind unter 12 Jahren ist nicht in der Lage, die komplette Versorgung zu übernehmen. Ältere Kinder wechseln sehr schnell ihre Interessen, da die Pubertät direkt vor der Tür steht.
3. Seid ihr bereit, den Käfig mindestens 1mal pro Woche gründlich zu säubern? Das tägliche Füttern ist selbstverständlich.
4. Falls nur ein Tier angeschafft werden soll, habt ihr auf Dauer Zeit und Lust, euch mindestens 1 Stunde am Tag intensiv mit dem Tier zu beschäftigen? Es sollte dann auf jeden Fall im Wohnbereich untergebracht werden, damit es sich nicht ständig langweilt.
5. Besteht die Möglichkeit für regelmäßigen, überwachten oder gut abgesicherten Freilauf?
6. Seid ihr bereit, für das Tier eventuell anfallende Tierarztkosten zu übernehmen: z.B. regelmäßiges Impfen, Kastration des Rammlers, oder ernstere Krankheiten?
7. Wer betreut das oder die Tiere, wenn ihr verreist seid?
8. Ein gut gepflegtes Kaninchen hat die Chance 8 bis manchmal sogar 10 Jahre alt zu werden, wird euer Interesse und die Motivation, sich um das oder die Tiere zu kümmern, weitgehend anhalten?

Wenn ihr alle Fragen eindeutig mit ja Beantworten könnt, dann steht der Anschaffung eines oder besser zweier Kaninchen nichts mehr im Wege.
Nun stellt sich die Frage, welche Kaninchenrasse gewählt werden soll! Da unterschiedliche Rassen auch unterschiedliche Charaktereigenschaften haben, sollten diese an erster Stelle stehen. Mit einer Traumrasse ( rein optisch gesehen ) wird der Käufer wohl wenig glücklich werden, wenn sie vom Typ nicht zu ihm passt. Im Allgemeinen ist es durchaus möglich, jedes Kaninchen weitgehend handzahm zu bekommen, stellt sich nur die Frage: `Wie viel Ausdauer man hat.`

Deshalb möchte ich im Folgenden Text, die unterschiedlichen Charaktere der verschiedenen Rassen beschreiben! Vorher möchte ich jedoch darauf hinweisen, dass diese Abhandlung auf meinen eigenen Erfahrungen und auf Gesprächen mit anderen Züchtern basiert. Es kann immer sein, dass sich ein Kaninchen, dessen Rasse im Allgemeinen ruhig ist, ausnahmsweise doch sehr temperamentvoll verhält. D.h., ich kann keine Garantie für den folgenden Text übernehmen. Farbenzwerge sind von Natur aus nicht gerade die zutraulichsten Zwergkaninchen. Doch sind die Voraussetzungen gut, wenn das Kaninchen,, aus einer familienbezogenen Zucht kommt, da es den Umgang mit kleinen und großen Menschen und auch Tieren gewöhnt ist. Auch ein ungeschicktes Hochnehmen wird nicht gleich sein Urvertrauen zerstören, wenn sonst alles o.k. ist. Bei der Umstellung auf ein neues Zuhause wird der Farbenzwerg sicherlich zurückhaltend reagieren und der neue Besitzer muss sein Vertrauen durch viel Zuwendung gewinnen. So ein richtiges Schmusekaninchen (darauf werde ich noch näher eingehen) wird er sicherlich niemals werden. Teddyzwerge (Stehohr) sind normalerweise ruhige und von Natur aus sehr zutrauliche Kaninchen.

Es muss auf jeden Fall erwähnt werden, dass die Fellpflege bei dieser Rasse sehr wichtig ist. Man sollte aber auch hier nichts übertreiben. Wenn man das Tier zweimal in der Woche gründlich, aber zärtlich bürstet (dafür gibt es im Handel entsprechende Bürsten), verfilzte Knoten heraus schneidet, die Augenwinkel und bei Bedarf Gesichts- und Analbereich säubert, wird man sich einen gepflegten Teddy erhalten. Ich würde Teddyzwerge, Haushalten mit Kindern bedenkenlos empfehlen. Löwenköpfchen sind vom Typus Farbenzwerge mit Löwenmähne. Dieses ist jedenfalls das Zuchtziel. Da diese Rasse, wie auch die "Teddys" noch sehr jung und daher kaum durchgezüchtet ist, kommen Abweichungen noch häufig vor. Der Charakter ist ähnlich wie beim Teddyzwerg, doch sind sie im Allgemeinen etwas lebhafter und neugieriger. Die Fellpflege ist hier natürlich wesentlich leichter, da das Kämmen der Mähne schon mal vergessen werden darf, jedoch können sich auch hier Knoten bilden, ganz ohne Kamm und Bürste kommt man also auch bei ihm nicht aus. Jamorakaninchen sind ganz besonders liebenswerte Geschöpfe der stehohrigen Rasse. Leider fallen sie oft gleich aus der Wahl, weil die meisten Halter sowohl für sich, als auch für ihre Kinder Zwergrassen bevorzugen. Zur Größe des Jamorakaninchens sei zu sagen, dass es zwischen den Zwergrassen und den kleinen Rassen liegt. Sein sehr langes Fell(wie auch beim Teddyzwerg und Cashmerewidder) lässt es sowieso größer erscheinen als es eigentlich ist.

Je mehr der Tierhalter sich artgerecht um das Kaninchen kümmert, desto mehr Zutrauen wird er ernten. Die meisten Kaninchen sind Streicheltiere, keine Schmusetiere!!! Nur wenigen Kaninchen gefällt das Schmusen wirklich gut, aber es gibt sie. Ein Kaninchen kann und soll kein Ersatz für einen Hund oder eine Katze sein, die von selbst den Körperkontakt zum Halter suchen und genießen. Ein Kaninchen hingegen könnte unter zu starkem Körperkontakt, in Form von "Knuddeln" auch leiden. Im Allgemeinen wehren sich die Kaninchen dann durch Zappeln und Kratzen. Sollte ein Kaninchen, ohne in eine so genannte "Angststarre" zu verfallen, das Schmusen sichtlich genießen, spricht nichts dagegen. Meine Meinung zum Kaninchen an der Leine habe ich übrigens im Laufe der Zeit geändert! Wenn ein artgerechtes Kaninchengeschirr verwendet wird und das Tier nicht gegen seinen Willen ständig hin- und hergezogen wird, dann spricht nichts dagegen, dem Kaninchen somit mehr Auslauf und einen größeren Aktionsradius zu eröffnen. Es wird allerdings niemals, wie ein Hund, lernen, bei Fuß zu gehen. Obwohl ich auch in den letzten zwei Jahren Kaninchenzucht gelernt habe: "Sag niemals nie!" Denn es gibt Kaninchen, die nicht nur die wahren Schmuser sind, manche folgen einem wie ein Hund und nicht wenige werden im Haus komplett stubenrein.

Von einigen Hauskaninchenhaltern weiß ich, dass die Tiere nur ihren Käfig, der meistens offen steht, für ihr Geschäft benutzen, und im Haus ansonsten keine Spuren hinterlassen. Lasse ich ein Kaninchen aber so frei in Wohnung oder Garten laufen, so muss ich beides kaninchensicher machen, d.h. im Haus z.B. keine gefährlichen Stromkabel frei liegen lassen und im Garten z.B. giftige Pflanzen entfernen.
Wer mit Liebe und Freude seine Tiere hält, wird auf Dauer auch den ein oder anderen Erfolg haben, mit dem er vielleicht gar nicht gerechnet hätte. Wer nach den ersten "Niederlagen" nicht gleich aufgibt, wird sicher früher oder später seine persönlichen Traumhaustiere haben. Denkt ruhig etwas länger darüber nach, welche Rasse für euch die am besten geeignete ist ( auch zwei Kaninchen unterschiedlicher Rassen werden sich verstehen, dann werdet weder ihr, noch das oder die neuen Haus- oder Gartenbewohner enttäuscht sein!